Gedenksteine im Lustnauer Stadtwald

Naturfreunde Halbtageswanderung zu den Gedenksteinen im Lustnauer Stadtwald, mit dem Autor und Journalisten Günther Herre, am Sonntag, 20.03.2016

Nach der freundlichen Begrüßung am Brünnele auf der Pfrondorfer Höhe machte sich Peter Krebs von den Tübinger Naturfreunden und Dr. Günther Herre mit einer Gruppe von 60 Neugierigen in der warmen Vorfrühlingssonne auf den Weg. Ziel der Wanderung waren große im Wald versteckt liegende natürliche Steinblöcke, die von den Steinmetzen Albert Mayer und Anton Bauer bearbeitet waren. Beide waren im früheren Nagel´schen Steinbruch im Lustnauer Hägnach Wald beschäftigt. Das unerwartet große Interesse in der lokalen Öffentlichkeit machte es teilweise schwierig, die von Günther Herre lebendig vorgetragenen Geschichten zu Denksteinen, Jagd und Wilderei im Schönbuch in allen Einzelheiten mitzubekommen.

Der „Siddartha“ Stein mit der geballten Faust, die sich über die halbgeöffneten Hände bis zur ganz offenen Hand entwickelt, veranlasst vorbei kommende Wanderer, eine Münze zu hinterlassen. Ein anderes großes Motiv ist der “Ruhende Wanderer“, der sitzend seinen Kopf auf den Oberarm gesenkt hat. Teilweise noch gut lesbar sind die Textzeilen eines Gedichts von Hermann Hesse, die Albert Mayer mit viel Geduld als erhabene Buchstaben in den Stein gehauen hat.

Die Wanderung endete bei der Jugendstilvilla „Sonnhalde“ der Familie Zundel auf dem Berghof mit ihrer interessanten Geschichte. Ein besonderer Ort ist das Haus, in dem der Maler Friedrich Zundel mit seiner Frau Paula, einer Tochter von Robert Bosch, gelebt hat. Links vom Wohnhaus liegt das ehemalige Atelier mit dem großen Nordfester. Heute dient es als Tagungsraum. An den Wänden sind noch einige Originalbilder von Friedrich Zundel zu sehen.

Zum Nachlesen zu empfehlen ist das von Gerhard Nagel und Günther Herre verfasste Buch „Des Schönbuchs stumme Zeugen“, das leider nur noch antiquarisch oder in Büchereien zu bekommen ist.

Ludwig Sabel

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