Deutschlands längste Friedensdemonstration hat am 12. Mai in Hannover begonnen und führt in 5 Etappen bis zum Bodensee. Unter dem Motto “Frieden in Bewegung” wollen die NaturFreunde auf die aktuellen friedenspolitischen Entwicklungen aufmerksam machen.
Frieden in Bewegung macht Station am Kniebis
„Ohne Frieden ist alles nichts!” Willy Brands Worte sind heute aktueller denn je, denn wir erleben gerade eine Zeit der gigantischen Aufrüstung. Hochtechnisierte Waffensysteme bedrohen Mensch und Umwelt. Dazu kommt das Krebsgeschwür eines neu erstarkten Nationalismus. Eindringlich warnte Andreas Linsmeier vor einem drohenden doppelten Selbstmord der Menschheit: Einerseits durch Hochrüstung auch mit biologischen Waffen, andererseits durch die Zuspitzung sozialer und aus dem Klimawandel entstehender Konflikte. Der württembergische Landesvorsitzende der NaturFreunde sprach beim Aktionstag im Rahmen einer großen Friedenswanderung. In 54 Etappen wandern die NaturFreunde durch Deutschland. Am 19. Juni machten sie Station im Naturfreundehaus Kniebis. Weiter führt die längste Friedensdemo Deutschlands im Jahr 2021 nach Süden, bis am 4. Juli der Endpunkt Konstanz mit einer großen Abschlusskundgebung gesetzt wird.
Der Aktionstag der NaturFreunde Württemberg startete mit einer Wanderung zur Alexanderschanze. Über 50 Teilnehmer*innen wurden von Daniel Armbruster, stellvertretender Ortsvorsteher in Kniebis und Aktiver im Heimat- und Geschichtsverein fachkundig über die abwechslungsreiche militärische Bedeutung der Region informiert. Andreas Linsmeier brachte den Wanderern die Person des friedensengagierten Politikers Matthias Erzberger nahe, der vor 100 Jahren hier von rechtsextremen Terroristen ermordet wurde.
Am Nachmittag versammelte man sich zu einer Kundgebung beim Naturfreundehaus. Die Lokalpolitikerinnen Viviana Weschenmoser und Elisabeth Gebele betonten, dass der Frieden im kleinen beginnt. „Wir müssen den Frieden im Herzen tragen”, meinte Gebele. Und Weschenmoser formulierte in schönstem schwäbisch: „Wenn’s dahoim stimmt, kann mer’s auch naustrage”. Regina Schmidt-Kühner vom Bundesvorstand hob in ihrer Rede hervor, dass die NaturFreunde ein internationaler Verband sind. „Wir haben Freund*innen rund um den Globus. Und wir wollen nicht aufeinander schießen, sondern wir müssen miteinander reden! Es ist die Botschaft des Friedens, die wir zu unserem 125jährigen Jubiläum in die Welt hinaustragen wollen.
Die Friedensbewegung kommt zurück. Und sie vernetzt sich mit Klimaaktivisten und Initiativen für soziale und globale Gerechtigkeit. Und weil all das schon immer zentrale Themen ihrer Organisation sind, befinden sich die NaturFreunde mittendrin.
Weitere Informationen und Fotos unter www.frieden-in-bewegung.de
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