Die Zerstörung des Klimas durch Krieg und Militär

Referentin des Vortrag am 23.03.2023 war Jaqueline Andres von der Informationsstelle Militarisierung (IMI).
Sie veranschaulichte einführend, welche Folgen der Irak- Krieg für die Umwelt mit sich brachte. Die Bilder von den Feuern auf den Ölfeldern und den Kühlbecken für die Löschmannschaften riefen bedrückende Erinnerungen hervor.

Sie trug dann Forschungsergebnisse vor, wonach der CO2- Fußabdruck des Militärs nach Schätzungen der Wissenschaftler an vierter Stelle einer Landesliste stünde, wenn das Militär als Land geführt würde (nach China, USA und Indien). Trotzdem gebe es für das Militär keine Berichtspflicht und die Emissionen würden auch bei den Fußabdrücken der einzelnen Länder nicht berücksichtigt. Zwar habe es 2021 Militärübungen gegeben, die sich mit dem Klimaschutz befassten, dabei sei es jedoch um die nationalen Interessen gegangen, die vom Klimawandel berührt sind, und um die Destabilisierung der Gesellschaft und deren Folgen für das Militär, nicht aber um den Beitrag des Militärs zur Klimaverschlechterung. Es werde von der Politik und dem Militär auch das politische Ziel ausgerufen, eine „grüne Armee“ zu schaffen. Hinter dem Schlagwort verberge sich aber nur das Bemühen, die Vewaltung des Militärs umweltfreundlicher zu machen, nicht aber das Bemühen, die von militärischen Übungen und Einsätzen ausgehenden Klimabeeinträchtigungen abzuschaffen, zumindest aber zu reduzieren. Das Gegenteil geschehe, was die Referentin an Beispielen aufzeigte: Übungen des Militärs im Tierreservat von Nigeria;  Bundeswehrübungen in einer Moorlandschaft, die in Brand gesetzt wurde; Übungen auf See , die sich schädlich auf die Population der Wale auswirken; Schadstoffausstösse durch Manöver und durch die Versorgung der Truppenstandorte und Militärbasen in fremden Ländern. Auch die Produktion und Lagerung von militärischem Material und die Entsorgung von Materialresten erzeuge schädliche Emissionen und berge  Gefahren für die Umwelt. Der Krieg in der Ukraine gebe Anlass, über die Umweltauswirkungen nachzudenken.

Die Referentin kam zu dem Schluss, es sei der beste Klimaschutz, das Militär abzuschaffen. Die anschließende Diskussion befasste sich vor allem mit den derzeitigen Rahmenbedingungen für eine solche Forderung. Einig war man sich, dass die Umweltbewegung und die Friedensbewegung bei diesem Thema an einem Strang ziehen sollte und dass bei den  NaturFreunden beide Bewegungen gut aufgehoben sind.

Hannes Büchner

Öffentlichkeitsreferent

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