Redebeitrag zum Antikriegstag am 1. Sept. 2021 in Tübingen
Unter dem Motto „Frieden in Bewegung“ haben die Naturfreunde in diesem Sommer eine große Friedenswanderung durch ganz Deutschland gemacht. Als Tübinger Naturfreunde waren wir vier Tage lang im Schwarzwald dabei, auf den Etappen zwischen Badener Höhe und Kniebis. Beginn der achtwöchigen Etappenwanderung war im Mai in Hannover, Endpunkt im Juli war Konstanz. In vielen Städten entlang der Strecke gab es Kundgebungen und Aktionen, die von anderen Organisationen unterstützt wurden. Konstantin Wecker war Schirmherr der großen Friedenswanderung.
Das gemeinsame Wandern mit Gleichgesinnten ist eine wunderbare Mischung aus politischer Aktion, Geselligkeit und Naturerleben. Dieser Mix aus gesellschaftlichem Engagement und geselliger Freizeitgestaltung ist das, was die Naturfreunde ausmacht, bundesweit und international. Am bekanntesten sind die Naturfreundehäuser, die zum Einkehren und Übernachten einladen, z.B. die bei St. Johann oder Metzingen. Wenn Sie die Tübinger Naturfreunde kennenlernen möchten, dann schauen Sie in das Programm auf der Webseite. Wir freuen uns immer über neue Gesichter.
Bei der Schlusskundgebung in Konstanz hielt Jürgen Grässlin, Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) eine engagierte Rede. Daraus ein paar aufrüttelnden Sätze:
- „In den aktuellen Klimadebatten kommt das Militär praktisch nicht vor, obwohl es gigantische Umweltschäden verursacht. Beim internationalen Klimaabkommen von Kyoto wurde das Militär – auf Druck derUSA – praktisch ausgenommen.
- Das Pentagon ist nach offiziellen Angaben der größte institutionelle Einzelverbraucher von Erdöl in derWelt. (…) Allein die US-Luftwaffe verfeuert ein Viertel des weltweit verbrauchten Flugbenzins.
- Auch die Bundeswehr ist ein aktiver Umweltverschmutzer par excellence: So verbraucht allein ein Leopard-2-Panzer durchschnittlich 420 Liter Treibstoff auf 100 km.
- Dabei sind die weitaus gewaltigeren Zerstörungen durch Kriege noch nicht einmal mit einbezogen. (…)
Zur Bekämpfung der Klimakatastrophe müssen die Regierungen – allen voran die der Industriestaaten die benötigten Milliardensummen aufwenden für nachhaltigen Umweltschutz statt für Militarisierung und Aufrüstung!“
Was können wir als einzelne praktisch tun? Werde Mitglied oder Unterstützer*in bei einer der 12 Organisationen, die zur heutigen Kundgebung hier in Tübingen aufgerufen haben. Mache bei der kommenden Bundestagswahl dein Kreuz an geeigneter Stelle. Die Wanderer von „Frieden in Bewegung“ rufen euch zu:
- Bewegt euch, kommt mit! Stärkt die Friedensbewegung!
- Überlasst den Frieden nicht den Politikern und den Rüstungskonzernen!
- Frieden braucht Bewegung von unten!
- Bewegung für eine Welt ohne Atomwaffen und ohne Rüstungsexporte!
- Bewegung für den globalen Erhalt der Lebensräume von Pflanzen, Tieren, Menschen!
- Bewegung für eine friedliche, solidarische und gerechte Welt!
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